Hundetrainer

Beruf Hundetrainer*in: 8 Dinge, die du wissen solltest

Hat dich der “Virus Hund” auch gepackt? Dann hast du sicher schon darüber nachgedacht, dein Hobby zum Beruf zu machen. Da ist der Berufswunsch Hundetrainer*in ja naheliegend, oder?
Tatsächlich boomt die Nachfrage an dieser Tätigkeit. Das ist nicht zuletzt deshalb so, weil wir unsere Vierbeiner gerne am liebsten den ganzen Tag um uns herum hätten. Es macht ja auch so Vieles einfacher, wenn man nicht auf die Uhr sehen muss. Weil Gassi in Arbeiten und Arbeiten wiederum in Gassi übergeht. Und der Hund ist einfach nicht so lang allein zuhause, das ist auch praktisch!
Wenn du solche oder ähnliche Gedanken schon hattest, findest du hier 8 Gründe, warum du kritisch hinterfragen solltest, ob der Beruf Hundetrainer*in wirklich zu dir passt.

1. Der Beruf ist nicht anerkannt

Wenn du dich mit der Thematik schon befasst hast, weißt du bereits, dass der Beruf “Hundetrainer*in” – alternativ “Hundeerzieher*in”, “Hundeverhaltensberater*in” und “Tierpsycholog*in” –  nicht staatlich anerkannt ist. Es gibt keine Mindestanforderungen an die Ausbildung. Sämtliche Fachschulen, Akademien oder Studieninstitute sind rein privater Art. Auch, wenn es sich oftmals anders liest und die Anbieter*innen dich glauben lassen wollen, dass deine Zukunft mit ihrem Besuch gesichert ist.

Die Ausbildung starten kann grundsätzlich jeder. Die Dauer ist unterschiedlich, und auch die Lerninhalte weichen voneinander ab. Nicht zuletzt sind die Methoden sehr verschieden: Wie in der Kindererziehung gibt es auch im Hundetraining Trainingsmethoden, die so stark voneinander abweichen, dass die Entscheidung für den zu dir passenden Anbieter gut überlegt sein will. Dominanzkonzepte sind veraltet, und “positives” oder “bedürfnisorientiertes” Training steht immer mehr im Fokus. Das sind nur zwei sehr allgemein gewählte Blickrichtungen auf das Thema. Wenn dich Details zu deinem Berufswunsch Hundetrainer*in interessieren, solltest du unbedingt selber noch tiefer recherchieren.

2. Ausbildungen sind teuer und garantieren keine Zulassung

Nicht nur die Trainingsmethoden, auch die Ausbildungen sind sehr unterschiedlich: So gibt es Anbieter*innen, bei denen der theoretische Teil ausschließlich digital absolviert werden kann. Andere arbeiten mit einem Mix aus Online- und Live-Seminaren. Und Dritte arbeiten wiederum nur im Präsenzunterricht. Und dann ist da ja noch die Praxis… Auch hier gibt es viele Abstufungen.

Je nach Ausbildungsanbieter dauert die reine Ausbildung 12 bis 24 Monate und kostet zwischen 4.000 und 12.000 EUR. Die Praktikumszeit haben wir übrigens nicht eingerechnet. Dieser Hinweis ist deswegen wichtig, weil die eigentliche “Zulassung”, also die Zertifizierung nach § 11 TierSchG durch die Kommunen erteilt wird. Häufig sind dafür auch Praktikumsstunden nachzuweisen. Diese wiederum sind nicht kostenlos: In der Regel nehmen Hundeschulen dafür zwischen 150 und 250 EUR pro Woche.

Hast du all diese Hürden genommen, kannst du einen Antrag auf Zertifizierung stellen. Je nach kommunaler Regelung musst du dich einer weiteren Prüfung beim Veterinäramt stellen. Und erst DANN wärest du “fertig”. Dann kannst du aus deinem Berufswunsch Realität machen. Manche Kommunen erteilen die Zertifizierung nur auf Probe. Das heißt, du musst auch danach noch regelmäßig Weiterbildungen vorlegen, um deinen Status zu halten.

3. Den Berufswunsch Hundetrainer*in haben Viele

Du siehst schon: Du brauchst am Anfang auf jeden Fall eine ordentliche Portion Idealismus, um diesen langen Weg durchzuhalten. Denn Eines ist auch Fakt: Nach der Ausbildung könntest du zwar durchstarten, aber es fehlt dir an Praxiserfahrung. Nun muss man so ehrlich sein und feststellen: Es gibt kaum Regionen, in denen keine oder nur sehr wenige Hundetrainer*innen verfügbar sind. Wenn du mit deinem Beruf als Hundetrainer*in erfolgreich sein möchtest, solltest du dich also spezialisieren. Du solltest dir ein Fachgebiet aussuchen, das es in deiner Region bisher nicht gibt. Oder du setzt einen Schwerpunkt auf ein Thema, an dem Andere in ihrem Angebot nur “herumkratzen”. Die 37. Welpengruppe in deiner Stadt ist jedenfalls kein Alleinstellungsmerkmal. Und: Auch für eine Welpengruppe braucht es Praxiserfahrung!

4. Im Beruf als Hundetrainer*in arbeitest du nicht am Tier

Viele erfahrene Hundetrainer*innen sind auf dem zweiten Bildungsweg in die Branche hineingerutscht. Vielleicht stehst du auch an einem Punkt, an dem dir deine bisherige Tätigkeit keinen Spaß mehr macht. Vielleicht bist du ausgebrannt  hast einfach Lust, mal etwas Anderes auszuprobieren. Dieser Wunsch ist legitim. Und es ist wichtig, dass du dich mit deiner Motivation auseinandersetzt. Wenn dir diese nicht so klar ist, wirf gerne einen Blick in unseren Artikel zur beruflichen Umorientierung. Oft sind es diese Träume, die den Beruf Hundetrainer*in so attraktiv machen:

  • freie Zeiteinteilung,
  • “näher bei sich bleiben” können,
  • mit Hunden arbeiten,
  • mit dem eigenen Hund arbeiten,
  • in der Natur sein.

Manchmal ist es auch das Gefühl, die Arbeit mit Menschen “satt” zu sein. Das geht Vertrieblern und Menschen aus der Beratungsarbeit oft so. Hier sollte dir klar sein, dass du als Hundetrainer*in noch viel enger in Kontakt zu deinen Kund*innen gerätst als in der klassischen Beratung. Auch Probleme und Konflikte, bleiben die gleichen – sie können sich unter Umständen sogar verschärfen.

5. Als Hundetrainer*in musst dich von Anfang an abgrenzen

Der Grund für das Verschärfen von Problem- und Konfliktsituationen ist folgender: Auch wenn für dich Hundetraining “Arbeit” ist, begegnest du deinen Kund*innen im Umfeld “Freizeit”. Während sie sich in der Behörde, bei der Bank oder im Geschäft an die Umgangsformen halten, verschwimmen im Hundetraining häufig Grenzen.

Viele Hundetrainer*innen berichten davon, dass sie spätabends mit Problemen ihrer Kund*innen konfrontiert werden. Und oft geht es dabei um Dinge, die auch Zeit bis zur nächsten Trainingsstunde gehabt hätten. Und sie erleben psychosoziale Auffälligkeiten hautnah, die nicht selten sogar Mitauslöser für Schwierigkeiten in der Hundeerziehung sind.

Hier hilft nur eine klare Linie: Strukturiertes Arbeiten, feste Arbeits- und Erreichbarkeitszeiten und ganz viel Gelassenheit. Du musst sehr gut für dich sorgen können. Fällt dir das schwer, oder ist das sogar der Grund, warum dein alter Job dir nicht mehr gefällt – lass die Finger vom Hundetraining! Es gibt bessere Alternativen für das Arbeiten mit Hund, die nicht so belastend sind. Ein Beispiel dafür ist die Arbeit als Hunde-Tourguide.

6. Du musst selbst für deinen Ausgleich sorgen

Das mit der Freizeit hatten wir ja schon. Allerdings geht damit noch ein weiteres Problem einher: Du arbeitest dann, wenn Andere Freizeit haben. Denn dann haben deine Kund*innen Zeit, sich um ihren Hund zu kümmern. Von der Arbeitszeit her kannst du dich regelmäßig auf 17 bis 20 Uhr einstellen. Rentner*innen und Eltern, die ihre Kinder tagsüber betreuen, haben manchmal vormittags Zeit. Wenn sie in dieser Zeit nicht andere Dinge erledigen müssen. Ansonsten bleiben nur Wochenenden und Feiertage. Diese wirst du dir ab dem späten Vormittag bis in den späten Nachmittag zusätzlich freihalten müssen. Wenn du deine*n Partner*in, deine Freunde und Familie bisher abends und an den Wochenenden siehst, müsst ihr das künftig gut organisieren. Auch für Hobbies wie deinen eigenen Hund, Sport oder Musik musst du feste Zeitfenster einplanen. Denn, egal, welchen Beruf du ausübst: Freizeitausgleich ist wichtig!

Apropos: Dein eigener Hund ist auch noch da… Du solltest einplanen, dass er in der Zeit, in der du arbeitest, betreut sein oder aber alleine bleiben muss. Mitnehmen ist oft nicht so einfach – vor allem aber nicht sinnvoll, wenn du den Fokus wirklich auf deine Kund*innen legen willst.

7. Du brauchst viel Umsatz als Hundetrainer*in

Realistisch betrachtet bedarf es einige Jahre harter, anspruchsvoller Arbeit, bis du als Hundetrainer*in über ein Einkommen verfügst, das für einen Alleinverdienst ausreicht. Wenn du im Monat 2.000 EUR netto verdienen möchtest, brauchst du ganz grob über den Daumen 6.000 EUR brutto.

Die 2.000 EUR haben wir beispielhaft gewählt, weil sie mit einem mittleren Einkommen in einer Vollzeitbeschäftigung vergleichbar sind. Mindestens 30% gehen für deine Kranken-/Pflegeversicherung und Beiträge an die Rentenkasse (oder eine private Rentenversicherung) drauf. Außerdem machen auch eine freiwillige Arbeitslosenversicherung sowie eine Berufsunfähigkeitsversicherung Sinn. Auf dein Einkommen musst du mindestens Einkommenssteuer zahlen – bei einer rentablen Selbständigkeit zahlst du außerdem früher oder später Umsatzsteuer.

Am Anfang wirst du so viele Kund*innen noch nicht ansprechen. Es heißt also: Werbung machen – und Geld dafür einplanen! Auch für die Pacht/Miete eines eigenen Hundeplatzes musst du ein Polster einplanen. Viele Hundeschulen vermieten ihr Gelände an Andere, vertreiben Futter/Zubehör oder gehen andere Kooperationen ein, um zusätzliche Umsätze zu generieren.

8. Wirtschaftlich erfolgreiche Hundetrainer*innen arbeiten hart!

Mit den eingeschränkten Arbeitszeiten (siehe oben, Freizeit!) wird es zudem schwer, auf 40 Stunden pro Woche zu kommen. 25 Stunden sind ambitioniert. Mit mehr Zulauf sind sie vielleicht irgendwann vielleicht möglich (Montag bis Freitag 3 Stunden abends, Wochenende zusammen 10 Stunden). Mit diesen Arbeitszeiten müsstest du aber schon 60 EUR/Std. erwirtschaften. Denn du willst ja unseren beispielhaften Zielwert von 2.000 EUR netto erreichen. Die Rechnung hinkt, weil du dann noch keinen Tag Urlaub gehabt hast. An Urlaubstagen erwirtschaftest du als Selbständige*r ja kein Geld…

Bleibst du beim Berufswunsch Hundetrainer*in?

Unser Artikel soll dich nicht demotivieren. Und auch soll er den Beruf Hundetrainer*in nicht schlecht machen: Es gibt viele wirtschaftlich erfolgreiche Hundetrainer*innen, die einen tollen Job machen! Wenn eine Ausbildung und die Tätigkeit als Hundetrainer*in noch immer genau das Richtige für dich sind: Glückwunsch! Du hast deine Motive gut überprüft und dich kritisch hinterfragt. Bleibe also unbedingt dran und leg’ los!

Alternative: Werde Hunde-Tourguide!

Es gibt auch noch jede Menge andere Berufe, in denen mit Hunden gearbeitet wird. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Selbständigkeit als Hunde-Tourguide? In diesem Job arbeitest du auch mit Menschen und Hunden. Du gestaltest für sie schöne Freizeiterlebnisse, die sie garantiert nicht so schnell vergessen. Auf deine Aufgaben wirst du in unserer Online-Ausbildung gut vorbereitet. Außerdem unterstützen wir dich optional auch nach deiner Ausbildung mit interessanten Weiterbildungsangeboten. Wäre das was für dich?

Du möchtest Touren und Freizeitangebote für Menschen mit Hund anbieten? Dann hol dir unsere Big Five: Das ist unser Fahrplan, mit dem du für deinen Standort ganz easy ausarbeiten kannst, was du beachten musst.

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Werde Hunde-Tourguide!

Begib’ dich mit der Ausbildung zum Hunde-Tourguide auf eine Reise zu dir selbst: Mache deine Leidenschaft für Hunde und die Natur zu deinem neuen Beruf! In 8 Modulen plus Bonusmaterial lernst du in deinem eigenen Tempo alles, was du wissen musst, um dich als Guide für Hunde-Freizeitaktivitäten selbständig zu machen.

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