9 Tipps für den Frühling mit Hund
Die schönste Jahreszeit steht vor der Tür, und mit Hund ist der Frühling einfach etwas ganz Besonderes!
Unsere Hunde zeigen uns ungefiltert, wie sehr man das die Gerüche und das Aufblühen der Natur genießen kann: Sicher kennst du auch die Momente, in denen dein längst erwachsener Hund wie ein Welpe durchs Gras springt oder sich genüsslich auf einer sattgrünen Wiese wälzt. Kein Wunder, denn auch die Vierbeiner genießen es, nicht mehr nur durch den matschigen Wald zu stapfen.
Der Frühling bietet sich für ausgedehnte Spaziergänge an. Viele Hunde lieben es auch, jetzt wieder schwimmen zu gehen.
Was genau passiert im Frühling, und was solltest du beachten? Wir haben dir 9 Tipps zusammen gestellt, damit du den Frühling mit deinem Hund in vollen Zügen genießen kannst.
1. Frühling ist Brut- und Setzzeit – auch für deinen Hund
So schön die Jahreszeit ist: Gerade wir Hundemenschen müssen dafür sorgen, dass auch alle anderen Arten sie genießen können. Weil auch der Hormonspiegel der Wildtiere steigt, Wärme und gut verfügbares Futter die Aufzuchtsbedingungen verbessern, ist der Frühling die Jahreszeit, in der du draußen besonders auf deinen Hund achten solltest. Selbst wenn dein Hund keinen ausgeprägten Jagdinstinkt hat, solltest du das Schicksal nicht herausfordern. Zum Beispiel beim Schwimmen an einem See, wo kleine Entenküken ihre ersten Ausflüge machen. Gerade jetzt steht dein Hund hormonell unter Strom und ist mit seiner sensiblen Nase besonders unberechenbar. In vielen Bundesländern gilt spätestens ab dem 1. April strikte Leinenpflicht. In Nordrhein-Westfalen gilt diese in Vogelschutzgebieten sogar vom 01.03. bis 31.07. – ja, das ist ganz schön lang! Übrigens ist im Rest des Jahres hier Freilauf etwa im Wald nur dann erlaubt, wenn dein Hund auf den Wegen bleibt. In anderen Bundesländern gibt es eine generelle Anleinpflicht, unabhängig von der Jahreszeit. Teilweise sind die Anordnungen sogar von der Kommune abhängig. Wenn du sicher gehen möchtest, wie die Regelungen bei dir zuhause sind oder du einen Frühjahrsurlaub geplant hast und nichts falsch machen möchtest, frag am besten bei der zuständigen Gemeinde nach. oder Bundesland gelten. Der
Landesjagdverband NRW hat in seinem
Flyer übersichtlich zusammengestellt, worauf du als Hundehalter in der Natur achten musst.
2. Dein Hund ist im Frühling im Fellwechsel
Dein Hund bildet im Winter mehr Unterfell, ihm wird jetzt schlichtweg zu warm. Deshalb wirft er 4 bis 8 Wochen lang überschüssiges Fell ab. Ganz schön nervig. Neben dem Staubsauger solltest du jetzt eine geeignete Bürste bereit halten und deinen Vierbeiner beim Fellwechsel unterstützen. Im Frühling fällt der Wechsel heftiger aus als im Winter, und Hündinnen haaren vor der Läufigkeit besonders stark.
Kastrierte Hunde haaren übrigens mehr als unkastrierte, und bei jüngeren ist der Fellwechsel schneller durchgestanden als bei älteren. Auch unter Stress wirft dein Hund mehr Haare ab. Unterjährig kann extremes Haaren ein Hinweis auf eine Belastung sein, die du ggf. tierärztlich oder auch mit Unterstützung eines Hundetrainers abklären solltest.
Es ist jetzt wichtig, dass du die überschüssige Unterwolle auskämmst und deinem Hund damit hilfst, die Wärme besser zu regulieren. Kämme und Bürsten mit langen, abgerundeten Zähnen eignen sich am besten für langhaarige Hunde mit wolligem Fell. Schließlich möchtest du Reißen und Ziepen vermeiden, ganz besonders, wenn schon kleinere Verfilzungen vorhanden sind. Bürsten und Kämme mit kurzen Zähnen eignen sich für rauhaarige Rassen. Wenn dein Hund eine dichte Unterwolle hat, benutzt du am besten eine Zupfbürste. Hier findest du eine
Liste mit Empfehlungen verschiedener Bürstentypen.
3. Frühling = giftige Pflanzen für deinen Hund!
So schön sie auch aussehen – die meisten Frühlingspflanzen sind für deinen Hund giftig und lösen Durchfälle, Erbrechen und Krämpfe aus.
Im Einzelnen sind das:
- Krokusse
- Maiglöcken
- Osterglocken (Narzissen)
- Schneeglöckchen
- Hyazinthen
- Tulpen
- Iris
- Gladiolen
Weitere Informationen zu den einzelnen Pflanzen und deren Auswirkungen auf die Gesundheit findest du
hier. Wenn dein Hund gerne an Pflanzen knabbert, verzichte besser auf die schöne Aussicht oder bleibe zumindest in der Nähe, damit du ihn im Auge behalten kannst. Übrigens gibt es auch giftige Zimmerpflanzen. Eine tolle
Übersicht über alle Giftpflanzen in der Wohnung und deren Nebenwirkungen findest du bei
PETA Deutschland e.V..
Wenn du den Eindruck hast, dass dein Hund sich vergiftet hat, gilt es, keine Zeit zu verlieren. Eine gute Übersicht über Soforthilfemaßnahmen findest du bei
Erste Hilfe beim Hund.
4. Endlich wieder schwimmen…
Endlich ist wieder Badesaison! Für deinen Hund ein Grund aufzuatmen. Du solltest dich trotzdem, wie oben schon erwähnt, rücksichtsvoll gegenüber anderen Arten, aber auch gegenüber anderen Hunden (und deren Besitzer) verhalten. Nicht jeder ist so begeistert über das kühle Nass, dass er vollgespritzt werden möchte. Und nicht jeder andere Hund möchte in Konkurrenz zu deinem geraten: Wenn du Bälle oder Spielzeug ins Wasser wirfst, erkundige dich vorher beim anderen Besitzer, ob dies zu einer Auseinandersetzung führen könnte. “Streit um Beute” braucht niemand. Wir haben schon einmal über Hundeschwimmen berichtet. Wenn du Inspiration für Spiele am Wasser suchst, findest du
den Artikel hier.
5. Kondition muss aufgebaut werden!
Jetzt ist die perfekte Zeit zum Fahrradfahren: So lange die Temperaturen unter 20 Grad liegen, ist es für deinen Hund nicht zu warm. Allerdings ist das Radfahren nicht für jede Rasse geeignet. Was genau du beachten musst, wenn dein Hund mit dir am Rad laufen soll, hat das
Haustiermagazin in einem Artikel gut zusammengefasst. Generell gilt: Hat dein Hund sich im Winter weniger bewegt, gib ihm Zeit, Kondition aufzubauen. Wir laufen ja auch nicht von jetzt auf gleich einen 5000-Meter-Lauf.
6. Dein Hund hat Frühlingsgefühle
Wie wir Menschen auch, setzen Hunde im Frühjahr Hormone frei. Damit sind Rüden besonders empfänglich für den Geruch läufiger Hündinnen. Wenn du Rüdenbesitzer bist, achte darauf, dass dein Hund die Mädels nicht belästigt und nimm vor allem Rücksicht auf den Hinweis anderer Hundebesitzer, die dir vielleicht schon auf Entfernung ein Signal für Abstand geben. Besitzer von intakten Hündinnen weichen auf Tageszeiten oder Orte aus, die nicht allzu stark frequentiert sind. Was genau im Hormonhaushalt deines Vierbeiners passiert, kannst du
hier nachlesen.
7. Parasiten sind vermehrt unterwegs
Mit den wärmeren Temperaturen ist der Frühling leider auch ideal für Zecken, Flöhe und andere unliebsame Vertreter. Es kann nicht schaden, deinen Hund frühzeitig prophylaktisch zu versorgen. Ob du dabei auf Naturmittel wie Kokos- oder Schwarzkümmelöl setzt oder lieber auf Spot-On-Präparate, Halsbänder oder Kautabletten benutzt, musst du selbst entscheiden. Eine Übersicht über natürliche Hilfen findest du bei
BARF-Kultur. Über Arzneimittel und Ähnliches klärt dich dein Tierarzt auf.
Suche deinen Hund im Frühling nach jedem Spaziergang auf Zecken ab. Diese müssen so schnell wie möglich entfernt werden.
8. Heuschnupfen beim Hund?
Ob du es glaubst oder nicht – “Heuschnupfen” gibt es auch bei Hunden. Wenn dein Hund sich plötzlich häufiger kratzt oder ständig niest, hilft ein Bluttest, die Allergene festzustellen. Was genau dann zu tun ist, rät dir dein Tierarzt. Es schadet nicht, deinen Hund im Frühling auf veränderte Verhaltensweisen zu beobachten.
9. Bitte keine Insektenjagd!
Auch hier gilt das Gleiche wie für uns Menschen: Ein Stich im Rachenraum kann eine Schwellung im Hals zur Folge haben. Sorge also dafür, dass dein Vierbeiner weder Bienen, noch Wespen jagt, damit es im schlimmsten Fall nicht zur Atemnot kommt. Außerdem ist es auch bei deinem Hund möglich, dass sich eine Einstichstelle am Körper entzündet oder er allergisch darauf reagiert. In diesen Fällen ist schnelle Hilfe gefragt. Hat dein Tierarzt einen Notdienst? Gut. Falls nicht, erreichst du die
Deutsche Tierrettung für NRW unter
0180-5026660. Andere Bundesländer bieten ähnliche Dienste an.
Haben wir etwas vergessen? Welche Erfahrungen hast du gemacht? Für Anregungen und Tipps hinterlasse uns gerne einen Kommentar.